100% Nebbiolo
Der Romirasco ist mit 410 Metern über dem Meer noch oberhalb des Cicala die höchste Lage der Gesamtlage Bussia. Der Romirasco besteht zu 80% aus den ältesten Reben der Conternos, je 10% der ältesten Reben aus Cicala und Colonnello kommen zur Granbussia noch dazu. Nur 4.000 Flaschenwerden pro Jahrgang aus 3,8 Hektar erzeugt. Der geringste Ertrag. Den Wein gibt es immer in grossen Jahren. Der Romirasco entstand erstmals im sensationellen Barolo-Jahrgang 2004, als Hagelschäden die separate Abfüllung der dramatisch geringen Mengen Granbussia, des Colonnello und der Cicala sinnlos erscheinen liess. Das Ergebnis war so überragend, dass der Romirasco nun derbeste Wein der Conternosist. Die Mischung des Bodens: Sand, Lehm, Eisen, sehr viel Magnesium, Mangan. Immer kühle Stilistik aufgrund der exponierten Lage. Auch hier liegt der Ertrag bei nur gut 10 Hektoliter pro Hektar, die gleiche extrem frühe Reife, also vollständiger Erhalt der Säure bei früher Lese bzw. höchste Komplexität bei längerer Vegetationsperiode.
Ab dem Jahrgang 1969 ging Aldo Conterno seinen eigenen Weg mit den Lagen bei Bussia. Vorher verfeinerte er sein Weinwissen von 1954-59 im Napa Valley, indem er dort einem Familienmitglied half, eine Weinkellerei aufzubauen. Dort realisierte er das einzigartige Projekt, die Weinberge auf den Hügeln anzulegen. Die Trennung der Brüder hatte etwas mit ihrer Philosophie zu tun. Aldo wollte feinere, delikatere und weichere Weine machen, ohne als Modernist zugelten.2012 starb Aldo, doch schon in den 90er- Jahren hatte er seine Söhne Franco, Giacomo und Roberto in die Weinbereitung einbezogen. Sie durften sogar für die Produktion von Chardonnay französische Barriques einsetzen. Die Lagen in Bussia Soprana zählen zu den besten der Region. Auf kompaktem, dunkel grauem Sand, weissem und rotem Lehm und weissem und blauem Mergel wird biologisch gearbeitet (nicht zertifiziert). Die Gesamt pro duktion von 80000 Flaschen auf 28 ha lässt auf eine deutliche Reduktion von 25hl/ha schliessen, so arbeiten Bioweingüter. Es gibt keine Zukäufe und man orientiert sich ausschliesslich an der höchsten Qualität.Dazu tragen fünf grüne Lesegänge im Juni, Juli und August sowie noch zwei bis drei weitere ca. zwei Wochen vor der Ernte bei. Das führt zur frühen Vollreife mit sehr feiner Säureintegration. Nach kompletter Entrappung kommt es zu einem fünfwöchigen Schalen kontakt, danach liegen die Weine 2-3 Jahre in 2,5 hl grossen, gebrauchten Holzfässern. Aldo sagte einmal von seinen Weinen: «Ein schrecklicher Wein in seiner Jugend, aber im Alter eine wunderbare Komposition von Düften und Aromen.» Mit Degustationsnotizen von unserem Freund Heiner Lobenberg.